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Aktuelles

Informationen, Presseberichte, Newsletter

Lighthouse- and Lightship Weekend

11. August 2021/in Schlepper Regina

Einmal um die ganze Welt – MTV Nautilus und die Ortsgruppe Vegesack des Deutschen Amateur-Radio-Clubs gehen zum International Lighthouse and Lightship Weekend wieder gemeinsam auf Sendung

Schon der erste Versuch, im Jahr 2017, erinnern alle Beteiligten als gelungenen Auftakt einer andauernden Kooperation. MTV Nautilus und die Ortsgruppe Vegesack des Deutschen Amateur-Radio-Clubs hatten sich zusammengetan und auf dem MTV-eigenen Schlepper ‚Regina‘ eine auch Besuchern zugängliche Funkstation eingerichtet. Was konnte näher liegen als das weltweit jährlich begangene International Lighthouse and Lightship Weekend als Auftakt für den Beginn einer seither konsequent vertieften Zusammenarbeit. Auch in 2021 setzen die Akteure beider Vereine auf ein erweitertes Miteinander am 21. und 22. August. Einbezogen werden, neben dem Stammsitz der Funker auf der ‚Regina‘, die Signalstation an der Weserpromenade und das alte Oberfeuer Lemwerder, auch als ‚Der schwarze Leuchtturm‘ bekannt. Der Hintergrund für diese Entscheidung: Auch die drahtlose Kommunikation zwischen Schiffen und Land/See ist längst Bestandteil der von beiden Vereinen gepflegten maritimen Tradition. Aus dem Grund bieten MTV und DARC am auf das dritte Augustwochenende terminierten International Lighthouse and Lightship Weekend Besuchern die Gelegenheit, Einblick in die unter den Rufzeichen DK0MTR und DK0MTS betriebenen Kontakte zu nehmen. Die Signalstation und die Funkstation auf der ‚Regina‘ öffnen an beiden Tagen von 11 bis 17 Uhr für die interessierte Öffentlichkeit. Voraussetzung für einen Besuch ist, neben der erwiesenermaßen vorhandenen Neugierde, die Einhaltung der dann gültigen Pandemie-Regularien.

Gerald Sammet

https://mtv-nautilus.de/wp-content/uploads/2018/01/MTV_NAUTILUS_LOGO_PNG.png 0 0 Aenne Sammet https://mtv-nautilus.de/wp-content/uploads/2018/01/MTV_NAUTILUS_LOGO_PNG.png Aenne Sammet2021-08-11 13:24:122021-08-11 13:24:12Lighthouse- and Lightship Weekend

Wasserwelten: Spuren einer verlorenen Zeit

11. August 2021/in Klönschnack

Statt Klönrunde: Monoklönatische Handreichung Nr. 12, Juli/August 202

Wasserwelten: Spuren einer verlorenen Zeit – Der Bremer Geograf Johann Georg Kohl und sein Blick auf das schwimmende Waakhauser Lan

Um den Bestand von Platanen auf dem Deich, der die Bremer Neustadt abschirmt, wird seit Monaten erbittert gestritten. Seitens der Senatsverwaltung sind die Bäume verzichtbar. Diejenigen, die für ihren Erhalt eintreten, sehen in ihnen ein in den städtischen Raum eingefügtes, erhaltenswertes Naturelement. Letztlich geht es in der Auseinandersetzung um die Frage, wie künftig Hochwasserschutz an der Stelle gewährleistet werden sollte.

Lebten wir nicht in Zeiten von alternativen Fakten nach jeweils eigenem Ermessen, müssten die Kontrahenten eigentlich an den Gegebenheiten orientiert analytisch vorgehen. Denn: Erstens handelt es sich bei Platanen nicht um eine heimische Spezies, sondern um eine vom deutschen Hochadel im 18. Jahrhundert als Ziergehölz für seine höfischen Gärten und Parks eingeführte Art. Zweitens zählt es zu den Eigenheiten von Platanen, dass sie jahreszeitlich bedingt vor allem für Allergiker abträglichen Haarstaub absondern. Das Krankheitsbild ‚Platanenhusten‘ hat daher Eingang in die meisten medizinischen Lehrbücher gefunden. Drittens befinden sich die Neustädter Platanen auf der Krone eines Deichs, also einem technischen Bauwerk. Sie sind daher nicht Bestandteil eines Naturraums, sondern Elemente einer künstlichen Wasserschutzkonstruktion.

Nun hat es mit dem, was sie für Natur halten, bei den Deutschen eine besondere Bewandtnis. Diese ist, worin sie sich von ihren Nachbarn signifikant unterscheiden, durch und durch romantisch grundiert. Mit dem Aufbau der Neustadt durch niederländische Wasserbauer im 17. Jahrhundert verbunden war der erste massive Eingriff in die ursprünglichen Überflutungsgebiete der Weser. Der Prozess, der sich mit weiteren Deichbaumaßnahmen sowie der Abriegelung der Mittelweser und der Nebenflüsse fortsetzte, hat den Tidenhub im Bremer Raum weit mehr verändert als noch gar nicht vollzogene Weservertiefungen durch Baggerarbeiten. Selbst die ach so paradieisch anmutende Weserinsel Harriersand ist letztlich ein Abfallprodukt diverser Weserkorrektionen.

Naturräume und Kulturlandschaften mögen, nach den in Deutschland verbreiteten Lesarten, Schnittmengen aufweisen. Ein Beispiel: Der gern als Natur pur angesehen Bremer Bürgerpark, der seine Existenz einem massiven Eingriff in das dort vorhanden gewesene Marschland verdankt. Wobei dieses Marschland letztlich auch nur eine, sh. Bürgerweide, intensiv genutzte Agrarlandschaft war. Im Marschboden finden Bäume einfach zu wenig Halt. Nicht ohne Grund finden sich Baumbestände im Marschland fast durchweg am Rand der Dämme der mit Sand und Kleie aufgeschütteten Straßen.

Eine der am schwersten wiegenden Maßnahmen, mit denen das Ausbreitungsgebiet der Weser beschnitten wurde, war und bleibt die heute als Naturschutzgebiet unter der Kennziffer LÜ 312 ausgewiesene Niederung der Hamme. Mit dem 1876 mit dem Bau der Ritterhuder Schleuse vollzogenen Stau und der vollständigen Eindeichung des Flüsschens Wümme ging eine Wasser-Wunderwelt von einzigartigem Zuschnitt verloren. Sieben Flussschleifen wurden durchstochen mit dem Ziel, den Fluss zu einem Teil des Schifffahrtswegs Hamme-Oste-Kanal umzugestalten. Heute genießt diese künstliche Wasserstraße höchstes Ansehen ihrer vermeintlichen Natürlichkeit wegen. Aus eben diesem Grund wird sie nicht mehr befahren und wurde durch eine viel zu niedrige Brücke vor Worpswede (Neu Helogland) blockiert.

Entschwunden ist auf diese Weise das Mitte des 19. Jahrhunderts von dem Bremer Geografen Johann Georg Kohl bereiste und beschriebene Waakhauser Land. Eine Moorlinse, beziehungsweise ein Geflecht solcher schwebenden Elemente, über halbwegs festem Sandgrund. Ein Terrain, das sich im Gang der Jahreszeiten und Tidebewegungen senkte und hob, mitsamt den auf ihr vorhandenen Äckern und Wiesen und sonstigem Bewuchs. Sie bescherte den auf ihr siedelnden Bewohnern ein erträgliches Auskommen, und konstant nasse Füße dazu.

Besser, man lässt an der Stelle Kohl beschrieben, wie sich das Leben in diesem Feuchtgebiet abspielte: „Die Differenz zwischen dem niedrigsten Wasserstande im Sommer, bei welchem das meiste Land in Waakhusen fest auf dem Boden ruht, und dem höchsten Wasserstande, bei welchem fast alles schwimmt und treibt, wie Sahne auf der Milch, beträgt 10 Fuß und mehr und so hoch also können denn auch die Aecker, und die auf ihr stehenden Bäume über ihren gewöhnlichen Standpunkt hinausgehoben werden. Steigen die Aecker und Gehölze umher, wie es mitunter geschieht, sogar 12 Fuß und mehr so verändert sich dabei die ganze Physiognomie des Landes. Die Häuser auf ihren festen Sandhügeln liegen dann tief und die Gärten und Äcker schwimmen hoch aufgetrieben um sie her und man erhebt sich zu ihnen vom Hause aus auf Stegen und Leitern. – So lange das Wasser in den Wohnungen noch leidlich niedrig steht, behelfen sie sich erst auf allerlei Weise. Sie machen für das Vieh im Stalle ein hohes Brettergerüst, auf das sie die Kühe wie auf einer Tribüne hinauftreiben. Zuweilen fahren sie auch wohl mit einem großen Schiffe in die weite Haustenne hinein, binden dasselbe an die Balken an, und machen aus dem Schiff, indem sie das Vieh hineinbringen, einen temporären Stall. Auch für ihr Herdfeuer mitten im Hause construiren sie ein hohes Brettergerüste, bedecken dasselbe mit Sand und zünden dicht über dem Wasserspiegel die häusliche Flamme an. Zuweilen hängen sie auch wohl einen großen Braukessel an eine Kette über dem das Haus füllenden Wasser auf, und machen in ihm das Feuer an. Sie selber hausen und schlafen auf dem Boden, steigen auf Leitern zu dem Feuerherde und Vieh in der Haushalle, die zu einem Wasserkeller geworden ist, hinab.“ (Johann Georg Kohl. Nordwestdeutsche Skizzen.Fahrten zu Wasser und zu Lande in den unteren Gegenden der Weser, Elbe und Ems. Bremen:Verlag von J. Rüthmann’s Buchhandlung 1864.S. 211 f.)

Auf vergleichbare Weise verfährt der im übrigen weltgewandte, vor allem Russland, Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika verbundene Geograf Kohl mit dem Teufelsmoor, dem „Blockland bei Bremen“ und zahlreichen weiteren Orten und Überlieferungen in der Nordwestregion. Wäre das Waakhauser Land wenigsten in seinen Grundstrukturen (und nicht in seinen eher ungesund wirkenden Lebensgrundlagen) erhalten geblieben, es hätte, nach heutiger Sichtweise, das Zeuge zum Weltkulturerbe. Hätte man nicht, um ihm den Garaus zu machen, die Ritterhuder Schleuse errichtet, als Zugang zum Hamme-Oste-Kanal, den seit dem Jahr 1911 als weiteres technisches Bauwerk die Brücke der Kleinbahn Bremervörde – Osterholz überspannt. Auch der auf ihr verkehrende Moorexpress ist mit romantischen Empfindungen über Gebühr behaftet. Wie die Neustädter Platanenkultur, zu der einem, nimmt man derlei angebliche Naturerscheinungen genauer in Augenschein, nur dieser Stoßseufzer einfällt: „Ausgerechnet Platanen!“

Gerald Sammet

https://mtv-nautilus.de/wp-content/uploads/2018/01/MTV_NAUTILUS_LOGO_PNG.png 0 0 Aenne Sammet https://mtv-nautilus.de/wp-content/uploads/2018/01/MTV_NAUTILUS_LOGO_PNG.png Aenne Sammet2021-08-11 13:01:582021-08-11 13:01:58Wasserwelten: Spuren einer verlorenen Zeit

Kutterpullen am Samstag, 18. September 2021

28. Juli 2021/in Kutterpullen

Abt. Save the date: 24.Stadtmeisterschaft am 18.9.2021

https://lok-pusdorf.de./?p=681

https://mtv-nautilus.de/wp-content/uploads/2018/01/MTV_NAUTILUS_LOGO_PNG.png 0 0 Aenne Sammet https://mtv-nautilus.de/wp-content/uploads/2018/01/MTV_NAUTILUS_LOGO_PNG.png Aenne Sammet2021-07-28 20:43:512021-07-28 20:58:47Kutterpullen am Samstag, 18. September 2021

Signalstation „Maritimes um Elf“

1. Juli 2021/in Signalstation

Zwei Schulschiffe in Sicht

„Maritimes um Elf“ bietet der MTV Nautilus in der Signalstation am Sonntag (4. Juli, 11 Uhr). Thema dieser öffentlichen Veranstaltung werden die beiden Großsegler sein, die derzeit von der Vegesacker Weserpromenade aus in Sicht sind. Erstens SCHULSCHIFF DEUTSCHLAND, 1927 in Bremerhaven für den Deutschen Schulschiff-Verein gebaut und zweitens GROCH FOCK, das 1958 in Hamburg entstandene Segelschulschiff der Marine.

„Ein seltener Rundblick“ findet der Verein und lädt dazu ein, beide Schiffe in einem maritimen Gespräch miteinander zu vergleichen. Ihre Technik, die Historie der beiden Großsegler sowie ihre Aufgabenstellungen.

„Maritimes um Elf“ ist ein Gesprächsformat des MTV Nautilus mit Diskussionen und Vorträgen, die in kleiner Runde in der Signalstation „vom Lotsenstuhl“ angeboten werden.

Wolfgang Kiesel

https://mtv-nautilus.de/wp-content/uploads/2018/01/MTV_NAUTILUS_LOGO_PNG.png 0 0 Aenne Sammet https://mtv-nautilus.de/wp-content/uploads/2018/01/MTV_NAUTILUS_LOGO_PNG.png Aenne Sammet2021-07-01 20:17:122021-07-02 08:28:55Signalstation „Maritimes um Elf“

Die Nordergründe: Ein Pharaonengrab

29. Juni 2021/in Klönschnack

Statt Klönrunde: Monoklönatische Handreichung Nr. 11, Juni 2021

Die Nordergründe: Ein Pharaonengrab – Der Untergang der Galeasse >Gottfried< im März 1822

In den Morgenstunden des 11. März 1822 passiert die Wesermündung ein Schiff, das eine bemerkenswerte Fracht mit sich führt. Ausgelaufen ist die 1815 in Greifswald gebaute >Gottfried< am 10. Dezember 1821 aus dem damals habsburgisch-österreichischen Seehafen Triest. Die >Gottfried<, ursprünglich als Fischereifahrzeug vom Typ Huker-Galeasse konzipiert, fährt als Frachtsegler unter dänischer Flagge. Geführt wird sie seit dem Jahr 1818 von Heinrich Jacob Riesbeck als Kapitän. Sie verfügt über zwei Masten, mit Gaffelsegeln bestückt, und über vom Klüverbaum ausgehende, mit dem Großmast verbundene Vorsegel. Das Heck ist als Spiegel geformt. Die Länge: 20 m. Der Tiefgang: 3 m. Die Tragfähigkeit: 157 t. Letzteres ist von größter Bedeutung, denn die in Triest aufgenommene Ladung ist gleichermaßen wertvoll wie schwer. Eigentlich ist sie, selbst nach zu der Zeit gültigen Maßstäben, von unermesslichem Wert.

Riesbeck und seine Crew liegen auf ihrer Reise, wie sich bald herausstellen wird, weit über der veranschlagten Zeit. Sie haben das Adriatische Meer auf Südkurs passiert, Absatz und Sohle des italienischen Stiefels umrundet, sich dann, entgegen der ursprünglichen Planungen, ins toskanische Livorno begeben, wo sie, das lässt sich allerdings nicht mehr belegen, augenscheinlich Geschäften in eigener Sache nachgingen. Danach lief die >Gottfried< in westlicher Richtung ab bis zur Straße von Gibraltar, hielt sich schadlos an der Westküste der Iberischen Halbinsel, durchquerte die Biskaya, erreichte den Ärmelkanal und geriet dort in den ersten Märztagen des Jahres 1822 in einen Orkan, den Chronisten als den schwersten des gesamten 19. Jahrhunderts beschreiben. Riesbeck meisterte auch diese Herausforderung und glaubte schon, vom Schlimmsten davongekommen zu sein. Das sollte sich als folgenschwerer Irrtum erweisen.

Um zu einer Vorstellung von der Gewalt der damaligen Wetterverhältnisse zu gelangen, genügt ein Blick auf das, was sich in jenen Tagen auf der Themse zutrug. Der Sturm drückte das Wasser des Flusses so vollständig in die Nordsee hinaus, dass es in London möglich wurde, sein Bett zu Fuß zu durchqueren. Mit einem Mal tauchten auf seinem Grund Dutzende von Artefakten aus der Vergangenheit auf, selbst aus römischer Zeit. Ein Vorgang von einiger Ironie, gemessen an dem, was die >Gottfried< unter Deck mit sich trug: Ägyptische Altertümer, bestimmt für Friedrich Wilhelm III., König von Preußen. Zusammengestellte hatte die Ladung der aus der Schweiz stammende preußische Freiherr Johann Heinrich Karl Menu von Minutoli,ein Abenteurer, Altertumsforscher, außerdem Kapitän-Leutnant im Heer und Erzieher des Prinzen Carl am königlichen Hof. 1820 beorderte ihn der preußische Staat nach Ägypten mit dem Auftrag, dort Exponate für ein geplantes Ägyptisches Museum in Berlin zusammenzutragen.

Minutolis größte archäologische Leistung: Die Erforschung des Grabs Ramses II., das er, nach seiner Darstellung, als erster Europäer betrat. Finanziell von seinen Auftraggebern bestens ausgestattet, trug Minutoli zusammen, was in seine Reichweite geriet, ob mit oder ohne Erlaubnis der lokalen Behörden. Die Kunstgegenstände, überwiegend in Holzkisten verpackte, gelangten auf Schiffen von Alexandria nach Triest. Von dort wurden 20 der leichteren Objekte auf dem Landweg nach Berlin expediert, auf hölzernen Karren. Die Möglichkeit für einen Eisenbahntransport existierte noch nicht.

97 Kisten wurden auf der >Gottfried< gestaut und gingen auf deren letzte, hundert Tage dauernde Fahrt. Das Prunkstück des Konvoluts: Ein Steinsarkophag, gehauen aus rotem Granit, für dessen Bergung allein 200 Arbeiter drei Monate gebraucht hatten. Ein Ballaststück aller Wahrscheinlichkeit nach, das bei der Havarie der >Gottfried< keine geringe Rolle gespielt haben dürfte.

Außerdem an Bord, einer Mode der Zeit folgend: Zahlreiche Mumien, menschlicher wie tierischer Herkunft. Es gehörte zur in besseren Kreisen verbreiteten Koketterie, sich mit einer von einer Mumie abgenommenen Locke zu schmücken. Angeblich ist sogar Johann Wolfgang von Goethe im Besitz einer solchen von einer mit der >Gottfried< bis vor die Elbmündung gelangten Verstorbenen gewesen.

Die Geschichte endet, vorläufig, in der Nacht vom 11. auf den 12. März 1822. Die >Gottfried< scheitert, als der an Bord befindliche Sarkophag und die gewichtige Spitze einer Pyramide in einem Abschnitt zwischen den Nordergründen und dem in die Eider führenden Fahrwasser die Bordwand durchschlagen. Die verrutschende Ladung und der tosende Sturm zerschmettern förmlich das Schiff. Leichtere Elemente aus dem Bestand werden in den nächsten Tagen am linken Elbufer zwischen Cuxhaven und Balje gefunden. Die dort ansässigen Fischer, ansonsten im Nehmen von Treibgut aus gesunkenen Schiffen mehr als geübt, werden allerdings vom Grauen gepackt, als sie der ägyptischen Untoten, wie sie sie nennen, ansichtig werden. Sie vergraben ihre Funde, ohne sie weiter zu würdigen, wieder am Strand. Georg Wilhelm Schmelke, seinerzeit Deichgraf und Schultheiß im an die Elbemündung grenzenden Herzogtum Bremen und Verden, bezeugt „ungewöhnliche Gegenstände“: ein Straußenei, Hörner von Widdern, konservierte Fische, Korallen und sieben der die Fischer verstörenden bandagierten „Untoten.“

Zu seinem Unglück gesellt sich für den Urheber des Geschehens, Minutoli, auch Glück: Er hat die Ladung der >Gottfried< auf angemessene Weise versichert. Die Versicherung lässt das angeschwemmte Strandgut wieder ausgraben und einer Versteigerung zu führen. Die wird am 4. September 1822 von dem Makler Johannes Noodt durchgeführt, von wo sich, wegen schlampiger Buchführung, die Kunstgegenstände auf nicht mehr rekonstruierbaren Wegen verbreiten. Es dauert bis ins Jahr 1992, bevor eine Spur zu der Hinterlassenschaft der >Gottfried< auftaucht. In dem Jahr spüren der Leiter des Ägyptischen Museums Berlin (das bis heute Teile des Bestands der auf dem Landweg transportierten Kisten Minutolis präsentiert), Joachim Karig, und sein aus Bremervörde stammender Mitarbeiter Rainer Leive im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe eine Kindermumie, eine Mumienhand und einen vergoldeten Mumienkopf auf. In seinen Lebenserinnerungen behauptet Minutoli, er habe damals in der Pyramide im ägyptischen Sakkara einen solchen vergoldeten Schädel gefunden. Ob der sich an Bord der >Gottfried< befand und ob er, falls es so gewesen sein sollte, nach der Havarie des Schiffs am Elbufer angeschwemmt wurde, lässt sich freilich nicht mehr beweisen. Auch die Hamburger Kindermumie ist dem Haus mittlerweile abhanden gekommen.

2003 tut sich, noch einmal im Museum für Kunst und Gewerbe, eine weitere Spur auf. Beim Fotografieren alter Stoffe stößt die Ägyptologin Renate Germer in einer Mumienbinde auf einen Umschlag, in dem sich eine Locke befindet. Hinzugefügt ist ihr, handschriftlich, ein Vermerk: „Haarlocke u. Stück der Binde einer weiblichen Mumie, welche der Menu von Minutoli aus Ägypten gebracht, bey Neuhaus an Land getrieben aus dem dort gestrandeten Schiffe.“

Wer hinter dieser Aussage einen Hinweis auf den Havarieort der >Gottfried< vermuten sollte, sieht sich getäuscht. Die Priele im Wattenmeer vor der Elbmündung passen sich ununterbrochen wechselnden Gegebenheiten an, und die wenigen Quellen zu dem Schiffsuntergang geben nicht allzu viel her. Man muss die >Gottfried< daher als mitsamt ihrem eigenen Sarkophag in ihrem Pharaonengrab in der Elbmündung für die Ewigkeit unter Wasser fixiert ansehen. Es sei denn, es sollte sich eines Tages ein Howard Carter ihrer annehmen. Ein Schatzsucher vom Kaliber des Entdeckers des Grabs von Pharao Tutanchamun. Glücklicherweise handelt es sich bei den Erzählungen von Pharaos Fluch, der diejenigen ereilt, die sich irgendwelcher Gräber und Grabbeigaben bemächtigen, nur um eine Legende. Aber wer weiß?

Gerald Sammet

Siehe auch:

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/terra-x-geisterschiff-im-wattenmeer-100.html

https://mtv-nautilus.de/wp-content/uploads/2018/01/MTV_NAUTILUS_LOGO_PNG.png 0 0 Aenne Sammet https://mtv-nautilus.de/wp-content/uploads/2018/01/MTV_NAUTILUS_LOGO_PNG.png Aenne Sammet2021-06-29 13:05:122021-06-29 13:05:12Die Nordergründe: Ein Pharaonengrab

Sendefertig ab demnächst

25. Juni 2021/in Pressemitteilungen, Schlepper Regina

 Der Deutsche Amateur Radio Club empfängt in seiner Club-Station auf dem Schlepper REGINA wieder Besucher

Noch wird gewienert, geputzt und geräumt. Selbst auf einem Schiff, das wegen der Pandemie nicht betreten werden konnte und außerdem an Land liegt, sammeln sich Staub und allerlei Hinterlassenschaften. Keine Funksignale, aber von draußen konnte man das Gras wachsen hören. Auch der auf diese Weise entstandenen Wildwuchs hat ausgedient. Schließlich muss die REGINA, wenn die Schulschiff Deutschland in Kürze Vegesack verlässt, fast im Alleingang die Maritime Meile Vegesack an der Weser repräsentieren.

Ab dem 11. Juli 2021, so der Plan, wird dann die DARC-Club-Station auf dem ehemaligen Werftschlepper des Bremer Vulkan wieder allgemein zugänglich sein. Pünktlich um 11 h und danach jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat, fast wie gewohnt. Mit Auflagen, versteht sich, so sind nun mal die Zeiten.

Das bedeutet:         –    Einlass nur mit FFP2- oder medizinischer (OP-) Maske

  • Kein Zutritt für unbegleitete Minderjährige
  • Handdesinfektion (Spender vorhanden)
  • Zeitgleich maximal vier Besucher (eine Familie) an Bord
  • Registrierung über den ausgelegten QR-Code der Gast-

Bremen-App (alternativ: Ausfüllen eines Handzettels)

  • Begleitete Führung im Einbahnstraßen-Verfahren

Wenn alles getan und die mit Sorgfalt erstellte Aufgabenliste abgearbeitet ist, einschließlich der Überprüfung aller technischen Einrichtungen, Geräte und Antennen, darf wieder vorbeigeschaut, nachgefragt und der Umsetzung des Funkbetriebs beigewohnt werden. Der DARC als Betreiber der Station und der MTV Nautilus als Eigner der REGINA freuen sich auf regen Zuspruch und zahlreiche Besucher. Das Team der der Funkstation des DARC auf der REGINA liegt sehr daran, neue Mitstreiter zu gewinnen. Technisches Interesse, Einsatzfreude und ein bisschen Gespür für das, was in der internationalen Kommunikation Funkdisziplin genannt wird: Voraussetzungen, die eigentlich alle erfüllen, die es in die weite Welt hinauszieht. Wofür derzeit ansonsten nur wenige Möglichkeiten bestehen. Die drahtlose Kommunikation verfügt, was das angeht, über ein ganz eigenes Potenzial. Interessenten erwartet ein engagierter, sachkundiger und umgänglicher Verein von ausgewiesenen und langjährig aktiven Enthusiasten.

Ansprechpartner für REGINA und Clubstation: Jens Knorr: email dk0mtr@darc.de / 0172 4107960.

Text Gerald Sammet

https://mtv-nautilus.de/wp-content/uploads/2018/01/MTV_NAUTILUS_LOGO_PNG.png 0 0 Aenne Sammet https://mtv-nautilus.de/wp-content/uploads/2018/01/MTV_NAUTILUS_LOGO_PNG.png Aenne Sammet2021-06-25 20:23:512021-06-29 13:06:08Sendefertig ab demnächst
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