(abk) Jemanden dorthin schicken, wo der Pfeffer wächst, also möglichst weit weg, darum scheint es in dieser Spruchweisheit auf den ersten Blick nur zu gehen. Allerdings: Pfeffer ist keine ganz schlechte Sache. Exotische Gewürze galten, als der Welthandel zur See sich etablierte, als ungeahnten Reichtum verheißende Ware. Wer dort, wo der Pfeffer wuchs, seinen Geschäften nachging, hielt sich in einer Goldgrube auf.

Heute sind uns Pfeffer, Nelken, Piment und Muskat selbstverständlich geworden. An die Verhältnisse zu der Zeit, als sie zu uns gelangten, erinnert nur noch die Redensart von den gepfefferten Preisen. Portugiesen, Spanier, Niederländer und Briten hatten sich ihrer wundersamen Besitztümer wegen in Westindien und Fernost niedergelassen und in Kriege verstrickt, deren Folgen bis heute nicht ausgestanden sind.

Die deutschen Seehäfen spielten beim Gewürzhandel lange eine untergeordnete Rolle. Erst mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt änderte sich das. Der gesteigerte Umschlag führte zum Aufbau einer nennenswerten Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Als Pfeffersäcke übernahmen hanseatische Kaufleute dort die Regie.

Gewürze: Mit ihnen wurde nicht nur Seefahrtsgeschichte geschrieben. Wem ist heute noch bekannt, dass die Entstehung von New York sich einem erbitterten Streit von Niederländern und Briten um die Molukken verdankt? Am Ende stand ein Tausch: Manhattan, mit der Siedlung Nieuw Amsterdam, gegen das Muskatnuss-Inselchen Run. Die Gewinnspanne im Muskatnuss-Handel um 1650 betrug 60 000 Prozent.

Die Nautilus-Klönrunde im Februar drehte sich um das Thema Gewürze, und es gab hierzu viele Geschichten und auch viel Informatives zu hören. Praktische Beispiele lieferte ein Vereinsmitglied, das von daheim noch schnell eine Reihe exotischer Gewürze holte und u. a. über die Heilwirkung derselben informierte. Die Moderation hatte wie immer Gerald Sammet übernommen.

Die nächste Nautilus-Klönrunde findet am 16. März 2017 statt.

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